Cissrah: Afrikanischer «Prinz der Kora» trifft auf sprachenverliebte Radiofrau
Rahel Giger
Musik, Gesang & Worte
Geboren in der französischsprachigen Schweiz, aufgewachsen in Graubünden, als Tochter einer Berner Kindergärtnerin und eines rätoromanischen Sprachwissenschaftlers. Das Kuddelmuddel ist perfekt.
Nach der Ausbildung zur Lehrerin, einem Abstecher an die Hochschule der Künste, surft Rahel Giger seit einem Vierteljahrhundert als Profi über Radiowellen durch die Schweiz.
Die Kanarische Insel La Palma wurde, durch das Auswandern ihrer Eltern, zur zweiten Herzens-Heimat, die Liebe zum Spanischen begleitet sie ein halbes Leben lang.
Moussa Cissokho wird 1983 in Dakar (Senegal) in eine Musikerfamilie geboren. Als Sohn von Bacary Cissokho und als Enkelsohn des „King of Kora“, Soundioulou Cissokho, wächst er in der Tradition der Griots auf. Die Griots pflegen auch in unserer medialisierten, globalisierten Welt ihre Aufgaben und erzählen Geschichten, lehren, mahnen und lobpreisen. Und manchmal lassen sie auch einfach ihre Koras singen. Sein Großvater hat wesentlich zur Popularisierung des Instrumentes Kora in Europa beigetragen. Moussa ist in der Gemeinschaft der Mandinka Kultur aufgewachsen, in der das Wissen durch mündliche Überlieferung, durch Geschichten, Lieder und Sprichwörter vermittelt wird.
Heute spielt Moussa in verschiedenen Ensembles, Besetzungen und Stilen auf der ganzen Welt.
Die Konzertreihe LICHTVOLLMUSIK wird eröffnet vom Trio JMO mit Jan Galega Brönnimann (Schweiz), Moussa Cissokho (Senegal) und Omri Hason (Israel). Sie begeistern ihre Zuhörer von Japan bis Spanien, von Norwegen bis Israel – und die Luzerner 2015 und 2020 beim Festival „Musik in den Strassen“ mit ihrer einzigartigen Musik, die weltmusikalische Klischees stilsicher meidet und verschiedene Kulturen auf schlüssige und einfühlsame Weise verbindet. Die virtuosen Musiker kennen keine Berührungsängste und lassen gemeinsam ein Klanguniversum entstehen, in welchem sich afrikanische Mandingo-Kulturen, orientalische Klänge und europäische Musik auf Augenhöhe begegnen und in einen berührenden Dialog treten. Da kontrastiert das tief und rauchig tönende Bassklarinett von Jan Galega Brönnimann aufs Schönste die perlenden Koraklänge (afrikanische Stegharfe) und den schwärmerischen Gesang von Moussa Cissokho, leichtfüssig untermalt vom effektiven Spiel von Omri Hason auf der Kalebasse, dem Hang oder anderen Perkussionsinstrumenten.
Viele Stücke kommen daher wie poetisch erzählte Geschichten oder intime Zwiegespräche – JMO spielen eine feine, authentische und zeitgenössische Kammermusik. Das hervorragend eingespielte Trio macht eine optimistische Weltmusik im besten Sinne und betört die ZuhörerInnen mit einem einzigartigen Flow, melodischem Reichtum und subtilen Rhythmen.
Danit (Vocals, Guitar) Jonas Winter (Vocals, Guitar) Patrick Felber (Percussion)
Berührende Seelenwärmer Danit ist ein Phänomen. Obwohl ohne jegliche Selbstvermarktung, ohne eigene Website oder Werbung in eigener Sache, verzaubert die junge Schweizerin Herzen und Seelen auf der ganzen Welt. Danit lässt ihre meist spanisch gesungene Eigenkompositionen für sich sprechen und erreicht die Menschen mit ihren warmen, ehrlichen, unaufdringlichen Songs, die auf Youtube millionenfach angeklickt werden. Sie beseelt mit ihrer sanften, unverwechselbaren, klaren Stimme ihre Oden an das Leben, an Mutter Erde und all ihre Wesen, an die Elemente. Dankbar und respektvoll. Tief atmend. In sich ruhend. Berührend. Danit hat vor 10 Jahren die Schweiz verlassen, um die Welt zu erkunden und indigene Kulturen und Menschen kennenzulernen. Mit diesen Traditionen fühlt sie sich verbunden. Sie hat daraus eine sehr eigene, heilsame akustische Welt erschaffen.
Danit wird auf ihrer Klangreise im Rahmen von LICHTVOLLMUSIK von ihren Freunden Jonas und Patrick begleitet. Jonas Winter sammelte auf seinen Reisen durch Süd- und Nordamerika Lieder aus verschiedenen Kulturen und Traditionen. Dabei arbeitete er mit vielen Musikern zusammen, live wie auch im Tonstudio (Danit, Nessi Gomes, Ayla Schafer etc.). In den letzten 10 Jahren musizierte er mit Danit auf der ganzen Welt und unterstützte sie bei der Realisierung ihres Debut-Albums „Aliento“.
Der Luzerner Patrick Felber lebte längere Zeit in Westafrika. Von dort brachte er einen grossen Fundus an traditionellen Rhythmen zurück in die Zentralschweiz, mit welchen der begnadete Perkussionist seit Jahren viele Trommelbegeisterte inspiriert und entzückt. Patrick ist Mitbegründer der Kulturplattform „Woodvibes“, Mitglied der Band Woro’s und ein beliebter Gastmusiker in verschiedensten Bands, auch Danit hat er schon mit seinen einfühlsamen Klängen begleitet. Patrick ist der Initiant der Konzertreihe LICHTVOLLMUSIK.
„Unerhörte“ Klanglandschaften «Di - tscheri - du» und «Fu - ja - ra» klingen die eigenartigen Namen der beiden Instrumente, welche Willi Grimm und Gérard Widmer seit 1986 im gemeinsamen Spiel als NATURTON voller Entdeckungslust zu einer seltenen und einmaligen Fusion bringen.Die zwei traditionellen Blasinstrumente verschmelzen auf wundersame Art, obwohl sie aus völlig verschiedenen Kulturen stammen: Die slowakische Hirtenflöte Fujara aus dem Gebiet um Bratislava, das Didgeridoo aus dem nördlichen Australien.Mit allem Respekt, den die Musiker diesen Instrumenten und ihrer Kultur entgegenbringen, entstehen ausihrem Verständnis und Kulturgut heraus ‚unerhörte’ neue Klanglandschaften. Aus den charakteristischen Eigenheiten, die den beidenInstrumenten innewohnen, erschaffen NATURTON eine ureigene Musik von leuchtender Kraft und stiller Anmut. In ihren Auftritten weben die beiden Pioniere der Naturton- und Ambient-Musik einen zauberhaften Teppich aus verschiedensten Sounds, Klängen, Geräuschen, Obertönen und Melodien. Die warmen Tieftöne des Didgeridoos bilden das atmende, pulsierende Fundament für die Fujara mit ihrem weichen, vitalen Klang. Eine berührende Welt in zwei Tonarten, wie gemacht für die Akustik einer Kirche. Und eine Einladung zum Abschalten und zur Ruhe kommen.
Vier Hände. 25 Saiten. Und die Schönheit des Augenblicks.
Der senegalesische Kora-Spieler Sadio Cissokho und die Schweizer Cellistin Hannah Chaja haben völlig unterschiedliche musikalische Hintergründe. Hannah studierte Cello an der Musikhochschule, bildete sich weiter in Improvisation und spielt in verschiedenen Projekten mit Pop- und World-Musikern (Stella Cruz, Njami Sitson, Moussa Cissokho, Fred Martins, Ancient Waves mit Aliki Markantonatou und Amit Sharma). Sadio wurde in eine bekannte senegalesische Griot-Familie geboren, die traditionellen Musiker, Barden und Geschichtenerzähler Westafrikas. Er lernte das Kora- und Djembéspiel von seinem berühmten Vater und spielte bald in verschiedenen Ensembles, mit denen er durch Afrika, Europa und China tourte. Seit 2015 lebt Sadio in der Schweiz.
Hannah und Sadio treffen sich auf der Suche nach neuen musikalischen Wegen und finden gemeinsam zu einer universellen Sprache. Im mühelos scheinenden Austausch entwickeln sie einen ebenso harmonischen wie anregenden Dialog – ein unverkrampfter Brückenschlag zwischen westafrikanischer Mandinka-Tradition und westlicher Klassik. Die perlenden, klaren Klänge der 21-Saitigen Stegharfe verschmelzen mit den warmen Cellotönen und bieten Sadios ausdrucksstarker Stimme ein Daheim. Mal melancholisch. Mal meditativ. Mal rhythmisch und groovig. Die schlichte, konzentrierte Kammermusik des Duos versprüht eine wohltuende Wirkung. Und bietet der Seele Platz zum Träumen.